Ursula Döbereiner interessiert sich für eine Arbeitsweise und Herstellungsökonomie, die gezielt Fehler, Ungenauigkeiten und Materialwiderstände nutzt, um aus Differenzen und Störungen Potential zu schöpfen. Ihre Arbeiten für die Ausstellung 0+255 entwickelte sie in unmittelbarer Auseinandersetzung mit der Wand des Ausstellungsraumes im Haus am Lützowplatz, an der sie nun präsentiert sind. Die atmosphärischen hell-dunkel Übergänge auf den Papieren sind virtuose Lichtspuren eines Verfahrens, bei dem die Künstlerin mit einem mobilen Handscanner die Unwegsamkeiten – Kabel, Türen, Vor- sprünge und Elektrobox – der geweißten Wand zeichnerisch abtastete.
Charlotte Silbermann